In der Ulica Knjaz Aleksandâr und rund um den Ploštad Stambolijski lebt eine orientalisch anmutende Kaffeehauskultur. Bestellen Sie nicht einfach Kaffee, sondern Espresso, Cappuccino oder leckeren türkischen Mocca. Bei der Bestellung des Mocca benennen Sie auch den Grad der Süße, denn der Zucker wird mitgekocht. Die meisten Kaffeehäuser sind auch sogenannte Orte für das Süße mit einem großen Angebot an Kuchen und Gebäck. Eine Spezialität sind süße Blätterteigtaschen mit Nüssen, die Baklava. Sie dürfen ruhig stundenlang, vielleicht mit einem Roman des Bulgaren Ilja Trojanow in der Hand, sitzen bleiben.
Kleine Geschäfte, Buchläden, teils prächtige Fassaden, türkische Bäder, Kunstgalerien und Cafés tragen zu einer ungewöhnlich urbanen Stimmung bei. Die Stadt hat, auch mithilfe der EU, viel in die Gestaltung der Häuser investiert. Die meisten Straßen sind als Fußgängerzonen gestaltet. Oft besitzen die Häuser romantische Hinterhöfe. Kunsthandwerker gehen ihrer oft hohen Kunst nach. Orient und Okzident mischen sich in einem eindrucksvollen Konzert für die Sinne. Zu den Zeiten der Musikfestivals und Theateraufführungen im Amphitheater beleben sich die Straßen am Abend ganz besonders. Plowdiw ist so eine ziemlich einmalige Mischung, eine wahrhaft kulturell geprägte Stadt, vergleichbar vielleicht mit Verona.
Diese Mischung lässt sich am Gaumen am besten nachvollziehen. In der Ulica Zhelezarska 13 führt das Restaurant Sofra auf hohem Niveau in die türkische Küche ein. Nicht weit davon serviert das Pavaj in der Ulica Zlatarska 7 bulgarische Küche. In dieser spielen Gemüse und Früchte eine große Rolle, beliebt ist jedoch auch das Grillfleisch. Im Sommer ist die kalte Gurkensuppe Tarator sehr erfrischend. Vor dem Essen gibt es einen Schnaps, der Zusatzfahrer bewährt sich. Der thrakische Wein hat laut Homer schon die Trojaner beglückt. Eines der edelsten Restaurants mit bulgarischer Küche ist das Paldin in der Ulica Knyaz Tseretelev 3.