In der Parkmitte gibt der Biruté Hügel mit einer kleinen Kapelle schöne Aussichten. Biruté war die wohl bildschöne Frau des litauischen Großfürsten im 14. Jahrhundert, stammte aus einem Umfeld der heidnischen Götterverehrung, konvertierte zum Christentum und hat in Litauen Kultstatus. Ihr Grab wird im Hügel vermutet. Am Fuß des Hügels wird die Großfürstin in einer Grotte verehrt.
Die litauischen Göttersagen erklären auch die Natur des Bernsteins. Einst verliebte sich am Ostseestrand die Meerjungfrau Juraté in einen einfachen Fischer und wurde dafür vom Donnergott, dem das wohl wenig gefiel, an einen Felsen am Meeresgrund gekettet. Bitterliche Tränen künden seit Jahrhunderten von ihrem Liebeskummer. Sie werden als Bernstein an die Küsten gespült. Diese Geschichte erzählen sich die Litauer. Mitten im botanischen Garten glänzt das größte Bernsteinmuseum Europas in einem märchenhaft schönen, im Stil der Neorenaissance errichteten Schloss von Tiskevicius. Die Anlage wirkt wie ein kleines Paradies, erbaut zum Glück der Menschen. Das Bernsteinmuseum birgt große Bestände, darunter der mehr als drei Kilo schwerer Sonnenstein.